Beechdale's Labradors

Mike Mulch Training 2011

Ende März hatten wir erstmals Mike Mulch aus Holland als Trainer zu Gast. Eineinhalb Tage wurden unsere Open Hunde mit dem Fokus auf den kommenden IWT trainiert und eineinhalb Tage gab es ein Novice Training.


OPEN TRAINING

Beim Open Training ging es primär darum, dass Mike uns an unsere Grenzen brachte, damit wir sehen konnten, wo die einzelnen Hunde und Hundeführer stehen und wo die Schwachstellen in schwierigen Testsituationen liegen. Mike ließ seiner Fantasie freien Lauf und kreierte für uns großartige und spannende Team-Aufgaben, bei denen wir alle immer wieder zum Schwitzen kamen! Jede Testsituation wurde entweder vorher, aber vorallem immer nachher ausgiebig diskutiert. Mike gab uns viele Tipps wie wir unsere Hunde bestmöglich in solchen Tests unterstützen können. Er zeigte uns aber auch, genaue Aufbau Möglichkeiten um den Hund im Training bestmöglich vorzubereiten.  Mike nahm sich für jede Frage ausgiebig Zeit und begeisterte uns alle mit seinem Humor und seiner Motivation an die Dinge heran zu gehen! Die Kernaussagae des Trainings war immer und immer wieder: Baue das Training so auf, dass dein Hund den bestmöglichen Success hat. Sei nicht zu stolz immer wieder auf Sicherheit zu trainieren und dem Hund die Aufgabe so klar zu gestalten, dass er erst gar nicht etwas falsch machen kann!

Beim Novice Training ging es dann um den tatsächlichen Aufbau von Junghunden. Silvia, die mit ihrer Bee (Beechdale’s Bee Orchid) dabei war, schrieb uns hierzu einen schönen Bericht! Vielen Dank!

NOVICE TRAINING

Nach einer kurzen Vorstellung wollte Mike überprüfen auf welchem Trainingsstand wir sind. Sein Augenmerk legte er auf das Memory des Hundes, das Gehen am Fuß und die Steadyness. Schon nach dieser kurzen Übung gab es einige Erklärungen zum Thema Training ohne Leine und vor allem dem Stress des Handlers, wenn eine längere Pause ist, in der der Hund nicht angeleint wird. Dann wurde der Aufbau eines Feinsuchetrainings mit einem jungen Hund gezeigt. Mit der steigenden Sicherheit der Hunde in das Feinsuchegebiet, wurden die Distanzen verändert oder Ablenkungen eingebaut. Zwischen den Übungen hatten wir immer wieder die Möglichkeit Fragen zu stellen, die Mike gerne beantwortete.

Am zweiten Tag lag das Hauptaugenmerk auf dem Aufbau von Linien, sowohl „voran“ als auch „links+rechts“. Am besten sucht man sich dafür ein passendes Gelände, in dem schon eine Gerade vorgegeben ist, um dem Hund einen Anhaltspunkt zu geben. Außerdem soll an der Fallstelle eine natürliche Grenze sein, damit der Hund nicht über das Dummy hinaus läuft, da es wichtig ist, dass der Hund schnell zum Erfolg kommt. Mike betonte auch mehrmals, dass man Übungen nur dann machen soll, wenn man weiß, dass der Hund mit 100%iger Sicherheit, die Aufgabe positiv und erfolgreich abschließen kann, nur dann lernt der Hund und die jeweilige Übung führt zu einer notwendigen Konditionierung. Korrekturen sind in diesem Fall nur hinderlich und werfen uns, in unserem Training eher zurück. Sollte ein Hund eine Aufgabe nicht lösen können, so liegt es an uns, im Training wieder einen Schritt zurück zu machen.

Zum Beginn des Linientrainings geht man gemeinsam mit dem Hund am Fuß die Linie ab und legt das Dummy aus. Man geht zurück und der Hund wird direkt hingeschickt. Im Weiteren, bleibt der Hund sitzen und man legt alleine das Dummy aus, dies wiederholt man so lange, bis die Fallstelle und das Kommando gefestigt sind. Ist dies der Fall kann man nun auch die Distanzen variieren bzw. Ablenkungen einbauen. Da sind unserer Fantasie kaum Grenzen gesetzt, allerdings ist wieder darauf zu achten, dass der Hund nicht überfordert wird, sondern in seinem Handeln gefestigt wird. Auf dieselbe Art und Weise wird auch das „links+rechts“ aufgebaut. Beim Einweisen machte uns Mike auch deutlich, wie wichtig das ruhige und präzise Geben des Handzeichens ist.

Nach einer kurzen Mittagspause für uns und unsere Hunde zeigte uns Mike noch weitere Kombinationen von „voran“/“links+rechts“. Er betonte, dass man seinen Hund keines Falls die Möglichkeit der Antizipation geben soll. Sollte der Hund schon vorwegnehmen, wohin er geschickt wird, muss man als Hundeführer schnell genug reagieren und die Übung dementsprechend ändern. Um ein Beispiel zu nennen: Erwartet der Hund nach links geschickt zu werden, schickt man ihn nach einem kurzen Stopp weiter nach hinten, wo man bereits ein zusätzliches, blindes Dummy ausgelegt hat.

Um die wichtigsten Punkte von Mike kurz zusammen zu fassen:

–          die Erwartungshaltung des Hundes soll so gering, als möglich gehalten werden

–          jede Übung mit 100%igem Erfolg für den Hund aufbauen, aber bereits vorher genau wissen, was trainiert werden soll. Daher ist es auch von Vorteil zu wissen, was kann mein Hund und was nicht

–          trotz allem sollte man dem Hund die Chance geben Fehler zu machen, z.B.: Steadyness, das Einspringen, soll nicht mit der Leine verhindert werden

Für mich war es ein tolles Novicetraining mit vielen guten und notwendigen Tipps und Übungsvorschlägen, für die wichtigsten Basics im Dummy-Training mit unseren Junghunden. Auch die Stimmung, die zu Beginn etwas angespannt war, das lag wohl an der Nervosität einiger Teilnehmer (da zähl ich auf jeden Fall auch dazu), wurde immer entspannter und gelassener, nicht zuletzt dank Mikes lockerer, aber sehr klaren Art. Er war stets bemüht auf alle Fragen einzugehen und ausreichend Antworten zu geben. Alles in allem habe ich viel gelernt, hatte Spaß am Training mit meinem Hund und freute mich viele Bekannte zu treffen. Vielen Dank Bianca für die gute Organisation und dein Bemühen immer wieder tolle Trainer für uns zu finden. Ich freue mich schon auf das nächste Event!

Vielen Dank an Christoph Amprosi für die vielen schönen Fotos!